Aus der Chronik des Sängerkreises |
||||||||||||||
Wie man in den Aufzeichnungen des Sängerkreises nachlesen kann, hatte der 1. Vorstand des MGV Fürstenfeldbruck, Herr Karl Huber(Bild), keine Mühen gescheut und die umfangreichen und schwierigen Vorarbeiten zur Gründung des Sängerkreises FFB vorangetrieben. So konnten zur Gründungsversammlung am 27. November 1949 alle Gesangvereine des Landkreises Fürstenfeldbruck eingeladen werden. Man traf sich um 14.00 Uhr im Hotel zur Post in der Kreisstadt. Herr Karl Huber eröffnete kurz nach 14.00 Uhr die Versammlung und begrüßte mit herzlichen Worten die überaus zahlreich anwesenden Vertreter der Gesangvereine: Adelshofen, Althegnenberg, Aufkirchen, Eichenau, Emmering, Fürstenfeldbruck, Geltendorf, Gröbenzell, Jesenwang, Moorenweis, Puchheim, Türkenfeld und Unterpfaffenhofen-Germering. |
Karl Huber |
|||||||||||||
Schon die Tatsache, dass von den 16 geladenen Vereinen 13 dem einigenden Ruf Folge geleistet haben, zeugt von dem Willen und der Notwendigkeit, einen Sängerkreis zu bilden. Dies stellte Herr Huber eingangs der Versammlung befriedigt fest. Karl Huber wies weiter darauf hin, dass die Stadt Fürstenfeldbruck keine Vorrangstellung einnehmen soll, sondern in der natürlich gegebenen Lage als Kreisstadt der Mittelpunkt des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens auch der Mittelpunkt des Sängerkreises sein solle. Bis es zur Abstimmung über die Gründung des Sängerkreises kam, gingen die Meinungen der Versammelten hin und her. Oberlehrer Sellwanger aus Jesenwang stellte fest, dass eine immense Notwendigkeit zu dieser Gemeinschaft vorhanden sei und schlug dem Versammlungsleiter, Herrn Huber vor, die Abstimmung unter den anwesenden Vereinen vorzunehmen. Die Frage, die zur Abstimmung den Vereinsvorständen vorgelegt wurde, lautete: „Wollen Sie mit Ihrem Verein dem zu gründenden Sängerkreis Fürstenfeldbruck beitreten?“ Acht Vereine stimmten dieser Frage mit freudigem „Ja“ zu, und zwar Gröbenzell, Aufkirchen, Eichenau, Emmering, Althegnenberg, Fürstenfeldbruck, Jesenwang und Moorenweis. Die Vereinsvorstände von Geltendorf, Türkenfeld und Adelshofen waren sich der Zustimmung ihrer Mitglieder noch nicht sicher und erklärten unter Vorbehalt ihre Bereitschaft, dem Sängerkreis beizutreten. Die Vereine Germering-Unterpfaffenhofen und Puchheim-Ort erklärten, sie wollen erst die Entwicklung ihres früheren Sängerkreises abwarten. Unter großem Beifall der Anwesenden verkündete Karl Huber die damit vollzogene „Gründung des Sängerkreises Fürstenfeldbruck“. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass bald noch andere Gesangvereine zum Sängerkreis stoßen mögen. Mit dem Sängerspruch: „Sehet wie lieblich, sehet wie gut“ wurde der neue Bund begrüßt. Die im Anschluss durchgeführte Wahl brachte folgendes Ergebnis:
Als erste wichtige gemeinsame Frage stand die Entscheidung über den Ort des 1. Kreissingens im Sommer 1950 zur Debatte. Ein Vorschlag, dem jeweils ältesten Verein dieses Singen als Ehrung zuteilwerden zu lassen, fand allgemeine Zustimmung. Nachdem Fürstenfeldbruck - gegründet 1861 - im Jahre 1951 sein 90-jähriges Gründungsfest beging, der nächstälteste Verein, Jesenwang - gegründet 1875 - im darauffolgenden Jahr sein 75-jähriges Bestehen feierte, verzichteten beide Vereine auf die Übernahme des 1. Kreissingens. Da der MGV Geltendorf - gegründet 1889 seinen endgültigen Beitritt noch nicht erklärt hatte, wurde das 1. Kreissingen 1950 dem Gesangverein Moorenweis - gegründet 1911 - als nächstältestem Verein zur Durchführung übertragen. Zum Abschluss der ereignisreichen Tagung sangen die neuen Aktiven des Sängerkreises Fürstenfeldbruck unter der Leitung des 1. Kreischormeisters Georg Sellwanger den Chor: „Am Brunnen vor dem Tore“. Im Protokoll dieses Tages steht über dieses gemeinsame Lied geschrieben: „….. und gaben damit dem tieferen Sinn dieses Nachmittags beredteren Ausdruck als Worte es hätten tun können“. Nach kurzem Schlusswort beendete 1. Vorsitzender Karl Huber unter großem Beifall die gut verlaufene Gründungsversammlung Das 1. Kreissingen in Moorenweis am 18. Juni 1950 Das Jahr 1950 begann und mit ihm die Vorbereitungen zum 1. Kreissingen, welches am 18. Juni 1950 in Moorenweis stattfinden sollte. Als Begrüßungschor wurde gewählt: „Grüß Gott mit hellem Klang“ und zum Gemeinschaftschor das Lied: „Hab oft im Kreise der Lieben“ bestimmt. Für das Festzeichen wollte man 1,- DM verlangen, wobei der Gemeinderat Moorenweis gebeten werden sollte, von der „Lustbarkeitssteuer“ und der „Wohnungsbauabgabe“ Abstand zu nehmen. Ob diese Bitte erfolgreich war, kann der Chronist heute nicht mehr feststellen. Eines ist jedoch sicher, dass sich der Landrat, die Bürgermeister sowie die Banken immer sehr aufgeschlossen für die Belange der Sänger zeigten und sie auch entsprechend unterstützten. Das ist auch heute noch so. Dafür sagt der Sängerkreis - stellvertretend für alle Sängerinnen und Sänger - ein herzliches Vergelt's Gott. Der 18. Juni, der Tag des 1. Kreissingens, war schnell da. 1500 Festgäste waren gekommen. Im Schatten eines großen Obstgartens entstand eine „Sängerhalle“ im Freien, in der sich das Singen und daneben ein geselliges Leben und Treiben abspielte. Heute sind unsere Kreissingen weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt und finden Beachtung. Nun aber zurück zum 1. Kreissingen des Sängerkreises. Nach einleitender Musik der Blaskapelle Schuller aus Moorenweis wickelte sich das Programm in schneller und abwechslungsreicher Folge ab. Es war ein beachtliches Niveau bei den Liedvorträgen festzustellen. 500 Aktive bekannten sich mit ihrem Gesang zum Lied. „Die starke Beteiligung der weiblichen Jugend“ - so schrieb es das Fürstenfeldbrucker Tagblatt tags darauf - „ist ein gutes Zeichen für die Weiterentwicklung der Liedpflege in unserem Landkreis“. Es zeigten sich also bei diesem 1. Sängertreffen schon erste Anzeichen dafür, dass sich aus Männerchören gemischte Chöre entwickeln würden. Alles in allem: Das 1. Kreissingen war ein in vieler Hinsicht achtungs-gebietender Beitrag zur Schaffung einer echten musikalischen Volksstruktur geworden.
„Niederschrift über die Tagung eines besonderen Ausschusses und was daraus wurde“ In der Erkenntnis, dass der freiwillige Zusammenschluss der Vereine im Sängerkreis Fürstenfeldbruck noch zu festigen sei, entschloss sich die Vorstandschaft des Sängerkreises gemäß einer alten Sitte, seiner Gemeinschaft etwas dauernd Bindendes zu schaffen: Der aus 14 Personen bestehende Ausschuss machte es sich nicht leicht, bis zwei Texte ausgewählt wurden, die zur Vertonung ausgeschrieben werden sollten. Unter dem Kennwort: „Einfach“ wurde folgende Sängersprüche eingereicht: 1. „Singet froh im Brucker Land, Brüder, Schwestern, Hand in Hand.“ 2. „Du Brucker Land - uns Heimatland! Du Heimatland - uns Vaterland! Beim „Singet froh im Brucker Land...“ war als letzter Pluspunkt für die Auswahl ausschlaggebend, dass sich Männer und Frauen beim Gesang froh vereinen. Dieser Sängerspruch ließ vermuten, dass er kraftvoll ausströmend wirken kann. Bereits am 11. März 1952 wurden die ausgewählten Texte zur Vertonung aufgerufen. Das Recht zur Vertonung hatten sämtliche Mitglieder der dem Sängerkreis Fürstenfeldbruck angeschlossenen Vereine, die Chormeister der Vereine sowie die im Kreisgebiet ansässigen Komponisten. Die Kürung des Wahlspruches fand am 6. April 1952 im Vereinslokal des MGV Fürstenfeldbruck - im Bichler Bräu statt. Ein Doppelquartett spielte die unter Kennwort eingereichten vertonten Texte, wobei als endgültiger Sängerspruch: „Singet froh im Brucker Land, Brüder, Schwestern, Hand in Hand“ Text von Josef Aschauer und in der Vertonung von Theodor Bezold, beide aus Fürstenfeldbruck, gekürt wurde. Der Sängerkreis hat sich mit diesem Sängerspruch ein äußeres und inneres Zeichen gegeben. Den Sängerspruch abspielen: |